Hier ein kompaktes Show It Off zur 3-tägigen Polieraktion an meinem Golf 4. Das Auto habe ich vor 1,5 Jahren mit 140.000 km gekauft und seitdem wurde eigentlich nur gewaschen, geknetet und gewachst, der Lack war in einem bescheidenen Zustand. Es handelt sich hierbei erst um das 2. Auto was ich mit einer Maschine poliert habe, also ist da sicherlich noch Luft nach oben.
Fahrzeug: VW Golf IV 1.6 Automatik
Farbe: Silber Metallic
Baujahr/Erstzulassung: 1998
Laufleistung: 149.000 km
Das Auto an sich ist in keinem guten Zustand, aber für 900 Euro kann man auch nicht so viel erwarten. Der Lack ist mindestens genau so verswirlt wie die Scheiben, wenn schon im Glas so viele tiefe Kratzer sind, dann kann man daran schon Rückschlüsse auf den Lack ziehen. Außerdem hat das Auto an beiden vorderen Kotflügeln starken Rost, damit muss man Leben. Die Heckklappe wurde mal neu lackiert, aber auch dort rostet es an der Griffmulde bereits wieder.
Verwendete Produkte:
- Chemical Guys Mr. Pink überdosiert
- ValetPRO Tar & Glue Remover
- ValetPRO Dragons Breath
- ValetPRO PH Neutral Snow Foam
- ValetPRO Classic All Purpose Cleaner 1:10
- Aluteufel rot
- Dodo Juice ClayZilla Detail Spray als Gleitmittel
- Optimum No Rinse als Gleitmittel
- Meguiars DA Correction Compound
- Petzoldts Kontrollreiniger
- Dodo Juice Supernatural Hybrid Nano
Verwendete Hilfsmittel:
- 2x Lupus Autopflege Shop 20 Liter Eimer mit Gritguard und 1 davon mit Washboard
- Gloria FM 10
- Kwazar Venus Super Foamer 2 Liter
- Orange Drying Towel
- Lupus Autopflege Shop 900 GSM Tuch 90x60 zum Vortrocknen
- Verschiedene Tücher von Lupus Autopflege Shop und Noname
- Dodo Juice ClayZilla Handstück + Pad
- Lupus Autopflege Shop 6100 Pro Plus 8 mm Exzenterpoliermaschine mit 125mm Stützteller
- 4x Meguiars DA Cutting Discs 5 Zoll
- Kovax Trockenschleifset mit 3000er Blüte
- EZ Daytona Speedmaster
- EZ Felgenbürste Modell Klobürste
- Pinsel
- Ryobi Akku LED Strahler
- LED Lenser P14.2
- Petzoldts 2-lagiger Auftragsschwamm
Der Text befindet sich immer über den Bildern.
Los geht es mit ein paar Bildern zur Ausgangslage.
Der angesprochene Rost, auf der Fahrerseite noch nicht so krass.
Die Beifahrerseite sieht da schon heftiger aus. Das Auto ist halt 18 Jahre alt und die Radkästen sind ein typisches Golf Problem.
Der Spiegel sieht auch nicht mehr so toll aus.
Hier hat der Vorbesitzer den Lackstift geschwungen.
Hier habe ich vor wenigen Wochen selbst den Rahmen vom Garagentor gestreift.
Und den Tankdeckel habe ich bei den Wäschen auch immer gekonnt ignoriert. Sieht auch nach Schmutz der letzten 18 Jahre aus.
Danach wurden die Sachen gepackt und es ging in die Waschbox. Der Kofferraum des Golfs reicht da gerade noch aus.
Zuerst wurde dort im trockenen Zustand gefoamt. Ich hatte sowohl die Gloria FM 10 (10ml Snow Foam auf 1 Liter warmes Leitungswasser) als auch den neu gekauften Kwazar Venus Super Foamer (40ml Snow Foam auf 2 Liter warmes Leitungswasser) dabei. Bei ersten Tests in der Duschkabine hat der Kwazar Foamer leider ein sehr weiches Schaumbild gezeigt, andere Einsätze für die Düse gibt es leider nicht. Die Einsätze von der FM10 passen auch nicht. Deshalb habe ich mit der Gloria den unteren Bereich des Autos eingeschäumt (dicker Schaum) und den Kwazar (dünner Schaum) für die restlichen Flächen und zum Pinseln genutzt. Mit insgesamt 3 Litern komme ich locker aus beim Golf, war noch einiges übrig. Die Bilder sind relativ spät entstanden, deshalb ist der Schaum schon fast abgelaufen.
Nun wurde das Auto mit klarem Wasser aus dem Hochdruckreiniger abgespült und es gab für mich die erste Überraschung. 3 Monate und ca 2000 km vorher wurde das Auto mit Sonax Brilliant Shine Detailer behandelt. Für einen Detailer war das Beading und Sheeting nach dieser Zeit noch sehr beachtlich.
Neben dem Radkasten und im unteren Bereich der vorderen Tür war das natürlich nicht mehr ganz so ausgeprägt, aber immer noch etwas zu sehen.
Andere Bereiche sahen auch noch ganz gut aus.
Der Tankdeckel sah nach der Runde Snowfoam mit etwas Pinseleinsatz auch schon etwas besser aus.
Dann kam eine Runde Flugrostentferner (ValetPRO Dragons Breath) und eine Runde Tar & Glue Remover dran. Das Dragons Breath versprühe ich mit einem Kwazar Dual Action Sprüher, eine echte Wohltat im Vergleich zur originalen ValetPRO Flasch. So lässt sich der Strahl besser fächern und flächig auftragen. Die Bilder sind vom Flugrostentferner auf nassem Lack.
Hier ein Bild von den Radkappen. Der Aluteufel rot hat hier kaum etwas geleistet obwohl mit der EZ Klobürste nachgeholfen wurde (leider ohne Foto). Nach dem Flugrostentferner kam ein deutlicher Sprung zum Vorschein, die Radkappen wurden wieder schön sauber.
Was mich jetzt aber am meisten überraschte: Der Sonax Brilliant Shine Detailer zeigte sich vom Flugrostentferner und Tar & Glue Remover eher unbeeindruckt, das Beading hat kaum nachgelassen obwohl relativ ordentliche Chemikalien zum Einsatz kamen.
Dieses Bild finde ich besonders krass, es stammt von der hinteren Tür auf der Fahrerseite.
Danach wurde mit 2 Eimern gewaschen, hier ist auch ein Washboard zu sehen. Ich finde es wirklich sehr praktisch den Waschhandschuh dort abstreifen zu können, möchte ich jetzt nicht mehr missen. Unter den Eimern befindet sich ein Möbelroller vom Toom Baumarkt, passt perfekt für 2 Eimer.
Beim Waschen passierte dann das:
Eigentliche hatte ich das Logo gar nicht mit Tar & Glue Remover eingesprüht, ich schiebe es einfach mal auf den Zahn der Zeit.
Danach war das Beading deutlich schlechter, aber ein Rest vom Detailer muss immer noch drauf gewesen sein. Sei es drum, es wurde ja eh noch poliert.
So stand das Auto dann gewaschen vor der Garage.
Die Reifen werden immer mal mit Sonax Reifengel behandelt weshalb sie auch noch ganz ordentlich schwarz aussehen und diesmal nicht erneut gepflegt wurden.
Nun möchte ich euch kurz das Surf City Garage ClayZilla vorstellen. Mit normaler Knete habe ich schon oft gearbeitet, aber irgendwie reizte mich das Padsystem dann doch sehr. Schauen wir es uns mal an.
Sieht erst mal unspektakulär aus, wer schon mal eine Sonax Clay Disc in der Hand hatte, wird Ähnlichkeiten feststellen können. Das Material fasst sich aber anders als als normale Knete, ist es sicherlich auch.
Dann mal weiter an der Motorhaube zum Testen. Zuerst habe ich den beiliegenden Detailer verwendet, später bin ich auf das klassische Optimum No Rinse zum Kneten umgestiegen.
Ein paar Spritzer auf die Haube.
Und ein paar Bahnen gezogen.
Und auch mal das Pad begutachtet.
Viel lag sicherlich nicht auf dem Lack, da ich das Auto schon mal geknetet habe, es viel Zeit in der Garage steht und auch wenig bewegt wird.
Hier noch der Verbrauch des Detailers für die ganze Motorhaube.
Der Verbrauch geht sicherlich in Ordnung, man muss bedenken, dass das eine 250 ml Flasche ist. Diese hat aber auch den Nachteil, dass sehr wenig Flüssigkeit versprüht wird weil der Sprühkopf sehr fein verstäubt (kannte ich schon vom Surf City Garage Clearly Better Glass/Beyond Glass Cleaner). Wenn man damit ein ganzes Auto kneten will sprüht man sich tot. Also besser umfüllen oder wie in meinem Fall ein anderes Gleitmittel nehmen. Mit Optimum No Rinse habe ich keinen Nachteil festgestellt. Der Zilla Detailer trifft was den Geruch angeht auch nicht so meinen Geschmack oder besser Geruch. Riecht sehr tropisch.
Ich muss sagen, dass es sich damit einfach anders knetet als mit Reinigungsknete. Das Pad nimmt eigentlich keine Verunreinigungen auf sondern man schiebt das meiste etwas vor dem Pad her. Ein Gleitmittel muss hier also noch mehr Arbeit leisten. Mit dem Pad kommt man natürlich auch nicht in alle Ecken, weil es schon recht starr ist sobald es mit dem Griffstück verbunden wird. Allerdings lässt sich damit der Druck auch sehr gleichmäßig verteilen und es liegt auch einfach gut in der Hand. Die Reinigungsleistung ist ebenfalls top, meiner Meinung nach ging es sogar etwas schneller als mit der blauen Petzoldts Knete. Ob man damit jetzt Kratzer einfährt kann ich anhand des Lackzustands nicht sagen.
Dann mal weiter mit dem Polieren.
Die Beifahrerseite der Motorhaube habe ich vor ein paar Monaten schon mal testweise poliert, damals noch mit orangen Lake Country Pads und Menzerna Medium Cut 2400. Nach 2 Durchgängen war das Ergebnis auch ganz akzeptabel, allerdings merkte ich schon, dass der Lack sehr hart ist und habe diesmal zu den Mikrofaser Pads samt Politur von Meguiars gegriffen.
Die Beifahrerseite sah schon etwas anders aus, lies sich aber nicht so gut einfangen.
Nach der Politur war das schon besser, bin 1 Kreuzstrich auf Stufe 1 gefahren zum Verteilen, 3-4 langsame Kreuzstriche zum Arbeiten auf Stufe 6 und 2 schnellere Kreuzstriche auf Stufe 3 zum Ausfahren. Druck habe ich jeweils kaum ausgeübt weil es sich um Mikrofaser handelt.
So ging es dann ums ganze Auto, das Pad wurde nach ein paar wenigen Polierfeldern mit der Petzoldts Padbürste ausgebürstet und die Fasern wieder aufgestellt. Insgesamt habe ich 4 Mikrofaserpads verwendet.
Hier ein Bild des Spiegel-Malheurs und das Ergebnis nach dem Polieren. Trockengeschliffen wurde hier nicht.
Vorher.
Nachher.
Und mit Licht.
Hier noch ein Versuch eines 50/50 an der Beifahrertür.
Hier der polierte Kotflügel, als Anfänger keine so leichte Stelle, aber das Ergebnis ist trotzdem ganz gut geworden.
Die Rückleuchte vorher. Hier stammt die Beleuchtung vom Ryobi LED Strahler, nicht von der LED Taschenlampe. Sieht auf Bildern gleich viel besser aus, leider hatte ich in meiner Garage mit 2,70m Breite nicht überall die Gelegenheit den LED Strahler zu nutzen.
Und dann 50/50.
Hier habe ich auch ein paar Kratzer mit Kovax geschliffen. Der obere Kratzer war schon richtig böse, der untere ging aber ganz gut weg. Habe nicht so viel Erfahrung im Schleifen und wollte es auch nicht übertreiben.
Und nachher. Das Aufpolieren des 3000er Schliffs war über das Meguiars System gar kein Problem.
Wenigstens ein bisschen abgemildert.
Eigentlich wollte ich danach noch eine Runde Hochglanz fahren und das Dodo Juice Micro Prime austesten, allerdings fehlte mir dann doch die Zeit, nachdem ich schon 3 Vormittage verbracht hatte und noch zur Spätschicht musste. Somit habe ich den doch reichhaltig anfallenden Polierstaub mit Petzoldts Kontrollreiniger und langflorigem Mikrofasertuch entfernt und danach das Supernatural Hybrid Nano aufgetragen. Nach wenigen Minuten habe ich es direkt auspoliert was spielend einfach ging. Man kann es zwar auch länger drauf lassen, aber dann wird laut Hersteller auch der Abtrag schwieriger.
Und hier die Finishbilder.
Gesamtdauer der Aufbereitung:
- Mittwoch 3 Stunden waschen und kneten
- Donnerstag 4 Stunden abkleben und polieren
- Freitag 8 Stunden polieren und wachsen
- 15 Stunden insgesamt
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, das komplette Auto samt Innenraum aufzubereiten. Wie ich aber wieder mal merkte, vergeht die Zeit bei der Autopflege einfach viel zu schnell und so ist es doch nur eine Runde Cuttingpolitur geworden bei der sogar noch der ein oder andere Kratzer drin bleiben musste. Da ich das Auto aber auch noch weiter fahre wird auch die nächste Aufbereitungsaktion sicher irgendwann folgen.
Danke fürs Lesen.