Mahlzeit Freunde des gepflegten Lackes,
nach langer Durststrecke, bedingt durch ein anderes „Großprojekt“, durfte ich auch mal wieder ein Auto polieren.
Meine Schwester hat sich vor wenigen Monaten einen neuen gebrauchten Clio gegönnt. Evtl. ist dem ein oder anderen noch der Alte Clio in Erinnerung, daran habe ich mich damals, zu meinen „Anfängen“ auch mal dran versucht.
Link zur ersten Clio, inkl. Schwester
Kommen wir zu den Fakten:
Hersteller: Renault
Modell: Clio
Alter: ½ Jahr
Laufleistung: 9.605km
Farbe: Schwarz Metallic
Da das Auto bis etwa 7.000km als Vorführwagen beim Renaulthändler lief, ist der Lackzustand entsprechend Waschstraßengepflegt
Sprich Swirls, Holos und leider auch ein paar tiefe Kratzer auf der Haube, welche wohl auf falsche Handwäsche zurückzuführen sind.
Als der Clio damals beim Händler abgeholt wurde, sah er im Übrigen nicht so schlimm aus wie heute. Scheinbar hat der Aufbereiter eine feine Farbpolitur genutzt, denn die Swirls waren kam zu sehen. Das Auto glänzte damals schön und selbst die Reifen waren geschwärzt. Auch ein Beading war im Regen zu sehen. Allerdings nicht allzu lange, denn mit der Zeit wusch der Regen scheinbar die Farbpolitur runter und feine Swirls kamen wieder durch.
Hier mal ein paar Bilder vom Ausgangszustand des Clio:
Verwendetes Material:
Waschen, Kneten sowie Innenraum:
- Kärcher Hochdruckreiniger + Foam Lance
- 2-Eimer inkl. Grit Guard
- Stjärnagloss Kosbär Wash & Wax
- Petzoldts Waschtuch & Fix 40 Waschhandschuh
- Lupus Autopflege Shop Trockentuch
- Valet Pro Billberry Wheelcleander in 1:5
- All Purpose Cleaner 1:10 & 1:4 + diverse Pinsel
- EZ Wheelbrush + Valet Pro Felgenpinsel
- Valet Pro Citrus Bling 1:10 + Magic Clean Blau
- Kärcher WD 3.300
- Surf City Garage Dash Away
Polieren:
- DAS6 Exzentermaschine
- Optimum Polish II, Menzerna 2200
- Optimum Microfiber Polishing Pad & Compound Pad
- diverse Microfasertücher, z.B. Lupus Autopflege Shop 500, Skyline Buffing 400, etc.
- Ispoprophyl Alkohol 1:1
Finish:
- Gtechniq C2v3
- Wolf's Chemicals Tire and Trim Gel Black Out für die Reifen
- Koch Chemie Plast Star für die Kunststoffteile
- Meguiars Glass Cleaner
Freitagnachmittag ging es dann los. Die Sonne stand nicht mehr auf der Einfahrt, also konnte fleißig gefoamt werden. Inhalt waren hier etwa 80ml PH Neutral Snowfoam von ValetPro sowie 80 ml All Purpose Cleaner um etwaige Versiegelungsreste zu killen.
Mit dieser Mischung wurde das Auto 2x eingeschäumt und Schmutzecken zwischendurch mittels ValetPro Pinsel gereinigt.
Beim abspülen mit dem Hochdruckreiniger viel auf, dass scheinbar doch noch ein gewisser Schutz auf dem Lack war, denn der Wasserfilm riss Stellenweise sehr schnell auf.
Die Felgen durften natürlich auch nicht fehlen. Dank teilweise schwarzer Lackierung viel der Dreck hier vorab kaum auf. Bilberry Wheelcleaner in 1:5, der ValetPro Felgenpinsel sowie die EZ Felgenbürste zeigten aber doch, dass Verschmutzung vorhanden war.
Im Anschluss wurde das Auto mittels 2 Eimer Wäsche mit einem Petzoldts Waschtuch für oben und dem Fix40 für unten in Verbindung mit Stjärnagloss Kosbär Wash & Wax gewaschen.
Von einem Lackschutz war danach nichts mehr zu sehen, stattdessen eine große Wasserlache.
Mit Hilfe des Lupus Autopflege Shop Trockentuch konnte diese aber schnell beseitigt werden.
Nach dem Trocknen ging es dann rein in die Garage, Kneten war angesagt.
Mittel der Wahl ist da bei mir nach wie vor die Magic Clean Blau in Verbindung mit dem ValetPro Citrus Bling in 1:10.
Es kam sogar einiges vom Lack runter. So sah die Knete nach der Motorhaube aus …
Und so nach dem halben Dach.
Jammern hilft nix, die Verunreinigungen müssen runter, also wurde fleißig geknetet. Um 18:30 Uhr gab es dann einen kleinen Break, schließlich muss man auch mal dem Privatleben nachgehen.
Um 21:00 Uhr ging es dann aber doch wieder in die Garage, Testspot-Time!
Die Abend- bzw. Nachstunden bieten sich da bei unserer Garage an, da man dann wenigstens mal ein paar gescheite Bilder hinbekommt.
Tagsüber ist es, bedingt durch das Plexiglasdach, in der Regel so hell, dass man 50/50-Bilder nur sehr schwer Fotografieren kann.
Ich will hier gar nicht lange auf die Testspotwahl eingehen, denn dazu kann man alles im Optimum Testbericht zu den neuen Microfaserpads und den entsprechenden Polituren nachlesen. Hier der Link dazu:
Mein Testbericht zu den Microfaserpads und Polituren von Optimum
Fazit daraus: Die Optimum Polish II in Verbindung mit dem Compound Microfaserpad bringt mir das Ergebnis, welches ich für absolut ausreichend halte.
Mittlerweile war es auch schon fast 24 Uhr, so dass ich die Arbeit niederlegte und wohl verdient ins Bettchen ging.
Am folgenden Samstag ging es dann um 9 Uhr nach einem vernünftigen Frühstück weiter.
Den Testspot hatte ich ja schon am Vortag gemacht, so dass ich heute direkt mit dem polieren beginnen konnte.
Natürlich hätte ich heute auch zur Rotationsmaschine greifen können, der Weg wäre sicherlich der schnellste gewesen, aber Spaßeshalber wollte ich auch mal die Menzerna 2200 auf meiner DAS6 in Verbindung mit den Microfaserpads ausprobieren.
Dies 2200 zeichnet sich ja besonders dadurch aus, dass sie im Vergleich zur 2500 nicht mehr so viel Drehzahl braucht. Die Politur gehört zu meinen Lieblingspolituren auf der Rotationsmaschine. Die Verbindung aus gutem Cut und schickem Glanz gefällt mir immer wieder.
Gesagt -> Getan!
Hier mal ein paar Bilder:
Zwischendurch immer wieder das Pad reinigen.
Meiner Meinung nach funktioniert die Politur super auf den Microfaserpads. Sie lässt sich lange fahren und die Defektkorrektur passt auch. Durch die etwas niedrigere Drehzahl (nach wie vor Stufe 4-4,5) und die „weichen“ Compound Pads kommt man prima vorwärts!
Gerade beim Clio, welcher ja doch einige Sicken, Kanten und Rundungen hat und dessen Blech teilweise recht dünn ist, sprich schnell nachgibt, lässt sich mit der Kombination super arbeiten.
Mein Lieblingsbild (unbearbeitet, nur verkleinert)
Die Modell- und Motorbezeichnung wurde auch noch fix von meinem Bruder entfernt, so konnte ich weiter polieren.
Erst leicht erwärmen und dann mit Zahnseide abmachen.
Klebereste wurde mit Verdünnung entfernt.
So einfach hat das noch nie funktioniert, was wahrscheinlich daran liegt, dass das Auto noch recht jung ist und die Bezeichnung somit noch nicht soooo lange drauf ist.
Eine Kontrolle im Sonnenlicht (sofern die Sonne scheint) ist mir immer am liebsten, denn dann werden Hologramme schnell und einfach sichtbar.
Daher kurz raus auf die Einfahrt, Ispoprophyl Alkohol 1:1 für den Lack und dann schauen ob irgendwelche Spuren zu finden sind.
Näher ran, damit man auch noch ein paar Fussel vom Microfasertuch sieht.
Ich konnte nicht wirklich welche finden, daher ging es dann weiter mit dem nächsten Arbeitsschritt.
Nach dem Polieren geht es dann an den Schutz.
Hier entschied ich mich für das Gtechniq C2v3, welches ich unbedingt mal testen wollte.
Im entsprechenden Thread habe ich ja schon etwas geschrieben, daher gehe ich hier nicht so ausführlich auf die Verarbeitung ein.
Verarbeitung vom Gtechniq C2v3
Kurz und knapp:
Vorarbeit mit Ispoprophyl Alkohol 1:1 und danach dann direkt mit dem Gtechniq C2v3 versiegeln.
Dafür wurden 2 Microfasertuch genutzt. Auf das Erste wurde etwas C2v3 gesprüht und dann auf dem Lack verteil und mit dem Zweiten Microfasertuch wurden im Anschluss die überschüssigen Reste auspoliert.
Funktioniert so absolut Problemlos und man kommt schnell vorwärts.
Kann sich doch sehen lassen:
Danach war dann auch schon wieder Feierabend angesagt, ist schließlich Samstag, da reicht es wenn man von 9-14 Uhr arbeitet. Handball stand an.
Am Sonntag wurden dann noch letzte Arbeiten erledigt, die ich nicht so genau Dokumentiert habe.
Reifen wurden mit dem Wolfs Reifengel in 2 Durchgängen geschwärzt …
… der Innenraum einmal ausgesaugt und im Anschluss mit Surf City Garage Dash Away gereinigt und für die Kunststoffteile im Außenbereich gab es eine Runde Koch Chemie Plast Star.
Danach konnte es dann auch wie gewohnt zum bekannten „Fotoplatz“ gehen.
Teilweise habe ich die HDR-Funktion meiner Canon G12 genutzt, da an diesem Tag der Himmel nicht sehr Kontrastreich war. Diese Fotos sind besonders gekennzeichnet (ich hoffe ich habe keins vergessen).
Alle anderen Fotos wurden im Modus Programmautomatik gemacht und hinterher lediglich verkleinert.
Gegen die Sonne ist nicht gut!
Passt!
Innen ist es auch ok.
Schicke Metallic Flakes!
Rote Akzente überall:
Das obligatorische Microfasertuch und die Flasche Meguiars Final Inspection #34 dürfen bei mir nie fehlen. Irgendeine Ecke findet man beim Knipsen immer
Wirklich ein schicker Kleinwagen!
Fazit:
Schick sieht der kleine Franzose wieder aus!
Endlich konnte ich mal wieder etwas dem Hobby nachgehen und ein gutes Werk tun.
Insgesamt habe ich (ohne Optimum Test auf der Motorhaube) etwa 7-8 Stunden gebraucht.
Die Metallicflakes kommen wieder richtig schön raus und der Lack spiegelt ordentlich.
Schauen wir mal, wie lange das so bleibt.
Bis auf die Haube ist der Zustand wieder super. Dort waren die Kratzer doch sehr tief, so dass dort nur Kovax geholfen hätte. Vor dem Winter wollte ich das aber nicht machen, wer weiß welche Spuren da in der harten Jahreszeit noch dazu kommen. Etwas Arbeit muss man sich ja auch für 2014 aufheben.
Für Lob und Kritik stehe ich nun zur Verfügung
Alex.