Es war einmal in den unendlichen Weiten des Niederrheins: Ein kleiner schwarzer Ford Focus, der bisher nur die bösen Bürsten der Kratzanlage, sowie ein Hauch Microfasertuch mit Wasser kannte, wimmerte leise vor sich hin.
Aber da erschienen vier prächtige Ritter, die sich dem Kleinen annahmen und ihn in neuem Glanz erstrahlen ließen.
Und wenn er nicht verschrottet wurde, so glänzt er noch heute!
Wer jetzt in die Heia geht, der hat natürlich das Beste verpasst
Es ging um eine komplette Aufbereitung des schwarzen Focus, den meine Frau als DailyDriverin benutzt. Da meine Zeit und Ressourcen leider ziemlich knapp sind, habe ich hier im Forum nach netten Menschen gefragt, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen könnten - und ich wurde nicht enttäuscht!
Notch, Michael D. und Puma opferten eine Menge Zeit, Nerven, Schweiß, Platz und Equipment den Kleinen wieder strahlen zu lassen - an der Stelle sei ein Riesendank ausgesprochen, es war wirklich toll!
Wer sich Samstag morgen um 7 Uhr in der Frühe mehr als 50km entfernt in einer Halle einfindet, um das Auto eines Unbekannten zu pflegen, der ist einfach verrückt - oder hier im Forum angemeldet. Das ist heutzutage nicht selbstverständlich und ich finde das wirklich allererste Sahne!T^
Unser Ziel war jetzt zwar eine komplette Aufbereitung, aber nicht bis zum Äußersten, da der Grundzustand des Lackes durch die Vogelverätzungen und Kratzer arg gelitten hatte und zudem nur ein Tag zur Verfügung stand.
Der noch etwas feuchte Fahrersitz wurde übrigens auf der Rückfahrt durch meine Hose wunderbar getrocknet.
Kommen wir mal zu den Daten des kleinen Schwarzen:
Fahrzeug: Ford Focus MK1 ~ 100PS Benziner, 16V
Farbe: schwarz Metallic
Baujahr/Erstzulassung: Bj 2001
Laufleistung: ca. 130.000 km
Was bot sich uns in der Ausgangslage:
- eine Menge Kratzer auf allen Fahrzeugteilen (Schneeschaufel ... )
- Vogelkotverätzungen
- Swirls auf der Motorhaube
- verkratzte Scheinwerfer
- eine Menge + Moos in den Fugen
- 12 Jahre ungewaschene Sitze (hmmm Knusperwasser)
- genereller Grauschleier über dem Fahrzeug
- Tankdeckel mit einer Menge Dreck
Verwendete Produkte (ich hoffe ich bekomme alle zusammen):
Reiniger:
- CG Maxi Suds II Shampoo + ValetPro ph Neutral Foam
- ValetPro Dragon Breath für Felgen + Radkappen
- ValetPro Bilberry 1:10 als Reifenreiniger
- ValetPro CitrusBling als Gleitmittel
- All Purpose Cleaner 1:4 für Motorraum, Reifen, Fugen
Lack + Reifen + Anbauteile:
- Menzerna IP2500 für den Lack
- CG V36 zum Testen
- 1Z Hartglanz Versiegelung
- Koch Chemie TopStar
- Reifengel? Glaub von Megiuars?
Innenraum:
- ValetPro Heavy Duty Cleaner
- All Purpose Cleaner 1:10
- Lexol Vinylex als Versiegelung
Geräte:
- Liquid Elements T2000 + baugleiche Exzenter
- Kärcher Sprühextraktionsgerät
- FoamGun
- Weber Gasgrill (sehr wichtig)
- 100W LED Scheinwerfer
Sonstiges:
- RotWeiss Pad orange (125mm + 75mm)
- OrangeBabies zum Abtrocknen
- eine Menge Lupus Autopflege Shop Microfasertücher in allen Formen und Farben
- Handtücher + Applikatoren
- div. Bürsten für innen + außen
- Arbeitsschutz (Handschuhe etc.)
- Essbares (Salat, Fleisch, Flüssignahrung)
Und los gehts:
Nach einer regenreichen Fahrt mit ständig steigendem Koffeinpegel kamen alle Mitglieder pünktlich um 7 Uhr bei Notch an, der uns auch schon erwartete - super!
Schnell das ganze Equipment ausgepackt (nur ein kleiner Teil davon!)
Wenn man den Focus so von außen sieht nach einem Regenguss, scheint ja alles in Ordnung zu sein.
Fahrertürdichtungen - leicht mosig.
Überreste der alten grünen Plakette: so gut wie nicht ablösbar mit chemischen Mitteln. Da half nur der Spezialkratzer!
Innentür - nie richtig gewaschen, dafür aber mit Sonnenmilchüberresten
Der Rest des Innenraums: nicht extrem versifft, aber eben nie richtig gründlich gereinigt.
Allerlei
Ablagerungen in den Wasserablaufrinnen. Interessanterweise sind die
Rückleuchten so konstruiert, dass immer etwas in deren Gehäuse an der
Unterseite hängen bleibt. Man müsste eigentlich die Rückleuchten
demontieren, aus Zeitgründen haben wir das dann aber gelassen.
Hier wurde eine Mauer beim Ausparken mitgenommen - zum Glück ist das Blech nicht eingedrückt, die Kratzer sind aber ziemlich tief.
Das Innenleben des Tankdeckels hebt den Begriff des "Schmutzes" auf ein neues Level. Gibt es den "Art of Dirt" Contest eigentlich noch?
Motorraum: hat noch nie irgendein Lappen gesehen.
Kommen wir zur Schaumparty: CG Maxi SUDS II + ValetPro ph Neutral SnowFoam
sollens richten...ich war gespannt (da noch nie in Aktion gesehen)
Notch voll in Aktion mit der FoamGun, super! Toller Schaum lange Standzeit, Geruch++!
Nach etwas Einwirkzeit wurden alle Dichtungen + Drecknester ausgepinselt.
Als Reiniger für die Stahlfelgen + Reifen kam der Bilberry 1:10 zum Einsatz - immer mit entsprechendem Arbeitsschutz
Leider sind die Stahlfelgen zum Teil etwas "angewittert", so dass der
Reiniger eher ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Aber der Dreck muss eben runter!
Die Reste wurden nochmals mit dem Kärcher abgesprüht.
Die angegilbten Radkappen wurden mit dem All Purpose Cleaner 1:4 zweimal von außen abgebürstet.
Von innen dafür viermal, die Ecken sind aber nicht mehr sauber zu kriegen.
(Foto zeigt die Radkappen vor der Reinigung von innen).
Darauf hab ich mich gefreut: DragonBreath auf die Radkappen. Geruch angeblich
Kirsche, aber da braucht man schon etwas Phantasie. Aufgesprüht...
3 Minuten gewartet und es wird rot.
Danach manuell mit der Bürste nachgeholfen, abgespült und:
Perfekt! Das hätte ich nicht erwartet. Sämtliche Verschmutzungen + Verfärbungen weg!
Nach dem Trocknen bot sich folgendes Lackbild:
Also: 2-Eimer Wäsche mit den Maxi SUDS II
Danach gins ans Kneten mit der Reinigungsknete blau + ValetPro Citrus Bling
1:16 als Gleitmittel. Immer noch die beste Kombi meiner Meinung nach.
Gab auch etwas zu holen, insbesondere an Dach + Kotflügel.
Wieder getrocknet mit den OrangeBabies und den Lack genauer angeschaut.
Kratzer, Hologramme, Swirls, Verätzungen...
Mal schauen wieviel Lack drauf ist: fast durchgängig um die 140µ, nur an der hinteren Kotflügelseite waren es 99µ
Ab in die Halle und ein Testsport abgeklebt.
Zuerst wurde die CG V36 getestet mit der Flex von Notch.
Problemwaren allerdings die Hologramme, die diese erzeugt hat. Danach haben
wir mal die Menzerna 2500 auf der Exzenter getestet und siehe da:
hologrammfreies Finish möglich, wenn man die Politur langsam ausfährt.
die V36:
die Menzerna 2500: die Verätzungen gehen natürlich nicht raus.
Weitere
Vorbereitung: Kratzer mit dem Kovax Trockenschleifset behandelt, erst
die 2000 Seite, dann die 3000. Gehen auch mit der Menzerna nach 2
Durchgängen raus.
Generell wurde so poliert:
- auf orangem RotWeiss Pad mit der Exzenter auf Stufe 1 leicht verteilt,
- dann mit höchster Stufe und viel Druck 4-5 Kreuzstriche
- auf niedriger Stufe mit weniger Druck ausfahren
- bei stark angegriffenen Teilen (Tür, Kotflügel, Motorhaube) wurden zwei Durchgänge gefahren
Michael
D. und Puma haben währenddessen den Innenraum gesäubert: Matten + Sitze
nasssaugen, Armaturen + Verkleidungen mit All Purpose Cleaner 1:10 abwischen.
leckeres Knusperwasser (nur eine Türverkleidung)
Dann das Highlight: ESSEN!!!!! Genialer Grill übrigens! Danke an Grillmeister Notch!
Weitere 50:50 von der Polieraktion...leider nicht so gut gelungen, wie wir uns das gewünscht haben.
Reifenpflege per Applikatorpad
Leider ist der Umfang der Dokumentation im Bezug auf die Arbeitsschritte sehr mau - uns hing einfach die Zeit im Nacken.
Ich gelobe aber Besserung, man lernt ja immer dazu.
Die Finish Pics bei etwas bedecktem Himmel:
jaaa der Skoda im Hintergrund sieht auch fein aus
Versiegelt wurde das Ganze mit 1Z Hartglanz (leider auch keine Fotos)
Gepflegt + Versiegelt mit Vinylex.
HyperDressing im Motorraum: ich liebe es!
Und ein Abschlussfoto der Pflegeverrückten:
(Puma, Silverstream, Michael D., Notch)
Zusammenfassung des Tages:
Einfachtoll! Die Hilfsbereitschaft die mir entgegen schlug fand ich wirklich klasse - so auch dass Ergebnis. Meine Frau war ebenfalls total aus dem Häuschen.
Klar, dass sie jetzt nicht mehr unter einem Baum parken darf wegen der ganzen Vogelbomben. Waschanlage ist ebenfalls tabu!
Wie eingangs erwähnt, wurden leider nur sehr wenige Fotos geschossen. Die Konzentration auf die Arbeit sowie das Ziel, alles an einem Tag zu schaffen, waren da wohl schuld dran.
Beim nächsten Mal gibt es dann auch mehr Doku zu den Arbeitsschritten! Ich hoffe man kann trotzdem ein wenig erkennen.
Abschließend danke ich nochmal allen Beteiligten für deren Einsatz!
Ganz große Klasse Männers!