Fiat Barchetta – Lady in red
Manchmal passt einfach alles zusammen. Da hatte ich wochenlang ein schlechtes Gewissen, weil die Vermieterin sich regelmäßig um meinen Garten kümmert (vielen lieben Dank an dieser Stelle!) und dazu noch unter der Woche einen tierischen Autopflegeentzug, da kündigt sich der Sommerurlaub der Vermieter an – Perfekt! Nach einem kurzen Gespräch und einem großen Lächeln meiner Vermieterin hatte ich die Schlüssel zum Wagen und der Garage in der Hand; die kommenden Feierabende waren gerettet.
Zum Fahrzeug:
Fiat Barchetta
Farbe: Rot
Km: 70000
EZ: KA
Verwendete Mittel:
Waschen:
2 Grit Guard Eimer
2 Fix40
Chemical Guys Mr. Pink
Valet Pro Bilberry Wheel Cleaner
Bürste
Speedmaster Daytona Wheel Brush
Valet Pro Chemical Resistant Pinsel
Lupus Autopflege Shop 530
Kneten:
Valet Pro Citrus Bling in 1:10
Petzoldts Magic Clean blau
Lupus Autopflege Shop 530 in 40x60
Polieren:
Flex 3403 VRG
3M Perfect it Stützteller
Dodo Juice Tall Boy Stützteller
Lake Country orange
Lake Country schwarz
Spotpads: Rotweiss orange und blau
Menzerna PF2200
Menzerna FF3000
Menzerna SF4000
Festool Finishpolitur
Chemical Guys V34
Versiegeln:
Chemical Guys Bare bones
Definitive Wax – Exemplar Glaze
Zaino Z16
303 Aeroprotectant
Sonstiges:
Diverse kleine Hilfsmittel wie Zahnbürsten, Wattepads, Wattestäbchen, Zahnstocher, Essig, etc.
Bevor es richtig losgeht wiedereinmal die Warnung: holt euch genug zu essen und zu trinken – ich hab ne neue Kamera und dementsprechend einiges an Vorher/Nachher bzw. 50/50 geknipst!
Der Ausgangszustand war eigentlich recht ordentlich, also der Wagen war recht sauber, nur die Felgen waren innendrin so richtig dick mit Bremsstaub belegt!
Kleinere Dreckecken gab es natürlich auch:
Die Flecken auf dem Dach konnte ich nur leicht abmildern. Danke hierbei nochmal an das Forenteam das mich auf die Idee mit dem Essig gebracht hat!
Der Innenraum war wie soll man sagen, leicht unordentlich:
Vom angucken und fotografieren ist noch kein Auto sauber geworden. Also los geht’s! Zuerst begonnen habe ich mit den Felgen, die Daytona Speedmaster Felgenbürste „Mini“ und der Valet Pro Pinsel waren hier meine besten Freunde. In Verbindung mit dem Valet Pro Bilberry Wheelcleaner sind die normalerweise ein ziemlich unschlagbares Team!
Ausgangszustand:
Bilberry Wheelcleaner auf die Felgen aufsprühen (in dem Fall erstmal nur in das Felgenbett), kurz warten und dann schrubben. Ergebnis nach der 1. Runde:
Man kann endlich mal wieder an einer kleinen Stelle die Originalfarbe des Felgenbetts erkennen
Bei der 2. Runde habe ich auch das „Gesicht“ der Felgen eingesprüht und abgepinselt:
Im Anschluss folgten noch 2 Runden mit Iron Out, das Endergebnis seht ihr dann bei den Finishbildern.
Nach den Felgen ging es den Drecknestern an den Kragen, zuerst den Türscharnieren:
Auch hier war der Zustand eigentlich besser als erwartet:
Kurz mit all purpose cleaner einsprühen, einwirken lassen, aufschäumen, wirken lassen und mit reichlich Wasser abspülen:
Ergebnis:
Nicht perfekt, aber 95%ige Verbesserung:
Als nächstes sollten die Drecknester im Kofferraum in Angriff genommen werden. Ein kleiner Teaser was euch später beim Lack so erwartet:
Vorher:
1. 50/50:
Das Vorgehen wie bei den Türscharnieren beschrieben, hier die Nachherbilder:
Ein schönes Drecknest gab es auch bei der Antenne:
Einsprühen:
Pinseln:
Abwischen und Sauber:
Der „Klassiker“: Tankstutzen:
Nachher:
Das Kneten brachte keine Erfolgsmomente, hier nach einem Schweller:
Bestandsaufnahme:
Von leichten Waschkratzern...
... über tiefere Kratzer...:
... bis zu den ganz Tiefen, alles war dabei:
Ein Grund zur Vorfreude für mich (ich liebe es Heckleuchten zu polieren):
Abkleben:
An dieser Stelle eine kurze Anekdote:
Wie ihr seht habe ich viel mit dem 3M Band gearbeitet, aber die kleinen Rundungen habe ich mit dem HPX Band abgeklebt, also war ständig ein Wechsel zwischen den Abklebebändern die ich verwendet habe. Legt niemals eine Rolle Klebeband auf den Reifen im Radkasten! Ich hab gute 10 Minuten gesucht (inkl. der mehrfachen Frage ob ich eigentlich jetzt total verblödet bin) bis ich das Klebeband wieder gefunden habe
Nächster Tag, an dieser Stelle ging meine ewige Suche los, denn bei der momentanen Hitze funktionierte echt überhaupt keine Politur richtig. Getestet habe ich die Menzernas SF4000 PF2500 PF2200, die Chemical Guys V34 und die Festool Finish Politur. Von den ganzen getesteten funktionierte die Festool Finishpolitur am Besten, die anderen bildeten Würstchen oder zerlegten sich nicht richtig -> Hologramme vom Feinsten.
PF2200:
Herrliche Defektkorrektur mit super Finish, aber sie lies sich nicht wirklich schön fahren und bildete am laufenden Band Würstchen -> next
An dieser Stelle weiß ich leider nichtmehr wann ich wo welche Politur getestet habe, einfach mal paar Bilder von Testspots (weil paar schöne 50/50 dabei sind
Festool Finishpolitur:
Die tiefen Kratzer gingen leider nicht ganz raus, mir hats allerdings gereicht:
Kaum hat man mal die richtige Kombination (für den Tag) gefunden, schon „musste“ ich die Arbeit wieder einstellen und mit MonaLisa_22 fachsimpeln und herumblödeln
Am nächsten Tag ging es weiter, da Kati und ich außer einem Testspot nichts gearbeitet haben
Motorhaube nach den Testspots:
1x mit der Finishpolitur drüber und Voila:
Da war wohl schonmal jemand vor mit mit der Poliermaschine dran... diese Spuren hat man an 3-4 Stellen gefunden:
Ich hab sie dann dringelassen.
Der Wagen muss in seinem Leben schonmal nachlackiert worden sein, denn Teilweise hat man Staubeinschlüsse...
... und sonstige komische Stellen im Lack gefunden die wohl werksseitig so nicht da waren:
50/50 am Kotflügel:
Auch hier wieder ein tiefer Kratzer bei dem ich nichts gemacht habe:
Sauber bis an die Kante poliert, dazu bin ich ziemlich überall nochmal an den Rändern mit dem Spotpad entlang:
50/50 auf der Motorhaube:
Von diesen unpraktischen Ecken gab es leider eine Menge:
50/50 von Hand:
Kotflügel vorher:
50/50:
Nachher
Um mal bisschen Abwechslung reinzubringen habe ich zwischendurch einen Neuzugang in meinem Pflegearsenal getestet: Chemical Guys Bare Bones:
Vorher:
Reifen abgedeckt um keine Kunststoffpflege auf der Lauffläche zu haben (Gefahr!)
Aufgesprüht und fertig:
Ich glaube ich bin verliebt ein Hammerzeug, ich bin mal gespannt wie lange es hält!
Verbrauch:
Ich würde mal sagen sehr gering! Die fehlende Menge war für alle 4 Radkästen!
Weiter geht’s mit dem polieren:
Die Scheinwerfer dürfen natürlich nicht fehlen!
Vorher:
Nachher:
Wieder ein 50/50 von Hand (habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich meine neue Kamera toll finde? )
Komplett (der Kratzer blieb)
50/50 an ner Tür:
Wieder so komische Spuren im Lack:
Genial fand ich ja die „Anklappfunktion“ Spiegel ausgeklappt:
Angeklappt:
Polierte Stelle:
Weiter hinten hatte ich dann mal das Problem, dass der Lack überhizte und trüb wurde. Wenn man es rechtzeitig bemerkt ist es kein Problem, einfach kurz abkühlen lassen und dann nochmal drüber gehen. Wenn man es zuspät bemerkt heißt es sayonara für den Lack. Zum Glück habe ich es rechtzeitig bemerkt. Ergebnis:
Nochmal kurz drüber gegangen:
Alles wieder tutti
Das war dann leider auch wieder der Punkt an dem die Festool Politur anfing rumzuzicken und an der Stelle rettete mich dann ein alter „Freund“ aus meinen Anfängerzeiten mit der Rotationsmaschine: Menzerna FF3000 und ein orangenes Lake Country Pad. Man ich hatte echt vergessen wie geil diese Kombination ist! Am Anfang hatte sie halt den Charme, dass man mehr oder weniger nichts damit kaputt machen kann (mir rollen sich immer die Fußzehnägel hoch wenn ich seh/les, dass Anfänger mit der Exzenter oder Rotationsmaschine mit Polituren ala Menzerna FG400/500 oder Chemical Guys V32 anfangen um ihre mangelnde Technik auszugleichen) und trotzdem ein geiles Finish hat!
Nachher:
50/50 von Hand:
Fertig:
Dann kam der schwerste Brocken, vor dem Kofferraumdeckel ist lackierter Kunststoff auf dem im geschlossenen Zustand das Verdeck aufliegt:
Mehr als Schadensbegrenzung war hier nicht drin! Heftig war auch der Farbunterschied zwischen der Fläche die außerhalt ist und der normalerweise abgedeckten Fläche! Im „Innern“ war der Lack eher orange, außen schön rot! Ich habe versucht den Farbunterschied mal auf dem Bild festzuhalten., aber man erkennt es nur mittelmäßig
50/50 auf dem Heckdeckel:
Die Stelle auf der das Verdeck aufliegt war allerdings nicht mehr durch polieren zu retten und auf Kovax hatte ich keine Lust
Weitere Druckstelle, dank Spotpads aber gut in den Griff zu bekommen:
Vorher:
Nachher:
50/50 von Hand:
50/50 keine Ahnung wo
Vorher:
Nachher:
Der Tankdeckel war interessant, nach dem Polieren hatte er irgendwie eine andere Farbe als der Rest, also ein anderes rot, das war vorher garnicht aufgefallen! Schön ist auch das gleichmäßige Spaltmaß rund um den Deckel
Poliert:
Für den letzten 50/50 habe ich mich nochmal ins Zeug gelegt:
Die Füße der Spiegel waren leider nur von Hand polierbar.
Vorher:
Nachher:
Zum polieren habe ich ein Spotpad und die Menzerna FF3000 genommen, das ging wunderbar. Ich hätte aber bei den aktuellen Temperaturen nicht das ganze Auto so machen wollen
Vorher:
Nachher:
Ich denke das ist okay! Am Spiegelfuß ist noch nicht abgewischte Politur!
Nach dem polieren habe ich den Wagen ausnahmsweise mal wieder gewaschen, da sich das Polieren über 3 Wochen hingezogen hat! Die Dame nach der Wäsche:
Sieht doch schonmal ganz ordentlich aus.
Als Precleaner kam von Definitive Wax der Paint Cleanser zum Einsatz um nocheinmal ein Glanz aus dem Lack zu kitzeln.
Vorher:
Nachher:
Ich denke man kann mal wieder gut sehen wie ergiebig das Zeug ist. Den Precleaner habe ich auf einem weichen Pad mit 1100 Umdrehungen pro Minute auf der Rotationsmaschine verarbeitet. Und immer schön Zeitlassen, alleine fürs Precleanern gingen gut und gerne 4-5 Stunden drauf, aber das Ergebnis war es wert! Hier wird jede Minute die man investiert in Glanz umgewandelt. Ich habe mal versucht den krassen Farbunterschied mit der Kamera zu erfassen, allerdings hatte ich da nach den Bildern der Plastikverkleidung auf dem Heckdeckel recht wenig Hoffnung. Ein kleinbisschen kann man es erkennen:
Wirklich ein Traum das Zeug – der Paint Cleanser von Definitive Wax sollte in keinem guten Pflegekoffer fehlen!
Ihr wisst ja wie das mit „hochprozentigen“ Carnaubawachsen ist, die legen so 3 – 4 Stunden nach dem Auftrag nochmal richtig an Glanz zu. Umso glücklicher bin ich mit den folgenden FInishbildern, die innerhalb der Garage waren direkt nachdem ich das Wachs aufgetragen hatte; die außen wurden am nächsten Tag aufgenommen.
Glanz? Ham wa da!
Ich muss zugeben, dass ich da erstmal echt beeindruckt war! Klar, der Glanz kommt zu 99% aus der Vorarbeit, aber was das Wachs nochmal rausgeholt hat ist echt der Wahnsinn!
Richtig gut habe ich in der Nacht nicht geschlafen, die ganze Zeit habe ich drüber nachgedacht wie das Auto wohl am nächsten Tag aussieht. Was soll ich sagen... es sah echt gut aus
Also raus aus der Garage und ab ins Sonnenlicht:
Für den Lacknebel unter dem Zeichen kann ich leider nichts =(
Der Moment der Wahrheit, hat es irgendwo noch Hologramme oder so? Nichts deckt so gnadenlos Anwenderfehler auf wie die Sonne. Nach der ersten Begutachtung war Entwarnung angesagt, an 2 – 3 Stellen waren noch kleine Wachsreste, ansonsten alles bestens!
Ein schöner Rücken kann auch entzücken:
Das Verdeck wurde übrigens mit 303 Aerospaceprotectant „imprägniert“, für die Reifen gab es Zaino.
So muss das:
Tolle Spiegelungen:
Die handpolierten Stellen gehen auch in Ordnung:
Alle guten Dinge sind drei:
Ja, ich weiß, dass die Scheiben noch dreckig sind, ich wollte aber unbedingt die Finishbilder noch in der Sonne machen:
Ein paar Restkratzer hat es immer:
Aber solche Anblicke entschädigen für vieles:
Fuck yeah!
Und jetzt nochmal ein Bild an gleicher Stelle wie das 1.:
Und das wars! Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen, ich hatte ihn jedenfalls beim aufbereiten und beim schreiben. Für Vorschläge, Lob und Kritik bin ich wie immer offen und wenn ihr noch fragen habt dürft ihr euch natürlich an mich wenden
Gruß
Christian