Da in letzter Zeit häufiger dieses Thema auftaucht wollte ich mich einfach ein mal einem kleinen Versuch dazu widmen.
Was macht man also nach einem 10 Stunden Arbeitstag? Richtig! Ab in den Blaumann, etwas Zeug aus dem Keller zusammen gesucht, Kamera für euch gezückt ab zum CupClio und die Garage hinter sich zu.
Folgende Themen möchte ich in diesem Thread hier untersuchen:
Zum einen wie viel Einfluss das polierpad auf einen leichten Lackreiniger hat.
Stellvertretend sei hier ein mal das Cairbon CB33 genannt dessen Schleifwirkung immer wieder in Frage gestellt wurde. Auch nachdem beachtliche Defekt-Korrekturen mit weichen Pads erzielt wurden, wurde manchmal behauptet dies könne ja auch vom Polierpad selbst kommen. Das weiche Pad selbst würde also auch ohne das Cairbon CB33, also mit einem anderen "Flussmittel", das es nicht zu heiß wird, die gleiche Defekt-Korrektur erreichen. Hier wurde dann schlicht und ergreifen Wasser genannt.
Zum anderen wie viel Einfluss, also wie viel Schleifwirkung, ein hartes Pad bei einer durchgefahrenen Schleifpaste Paste wie zum Beispiel der Menzerna 2500 noch hat.
Diese Frage wurde bei meinem letzten Versuch, in dem ich dargestellt habe das die Polituren auch nach 2 Kreuzstrichen mit genannten Bedingungen noch Cut haben können, gestellt und sollte in diesem Thema nun nachweislich beantwortet werden. Also in diesem Falle wie viel Schleifwirkung das Harte Pad selbst noch hat, im Vergleich zur durchgefahrenen Paste. Als Flussmittel für den "klaren" Cut dient auch hier Wasser.
Selbstverständlich wird bei jedem Abtragen mit Isopropanol nach gewischt um vermeintlich abgedeckte Defekte auf zu zeigen welche das Ergebnis ja beeinflussen könnten.
Fangen wir also an.
Halt Moment mal? Wie wollen wir das denn nun eigentlich nachweisen? Na klar mit einem definierten Schliff. Also eine Beschädigung im Lack die immer gleich ist und deren Korrektur ein direktes Maß für die Schleifkraft des jeweiligen Schleifmittels ist. In einem Fall das Pad mit herkömmlichen Schleifmittel, im Vergleich zum Pad alleine. Sind in CB33 bzw. der "vermeintlich" durchgefahrenen Paste keine Schleifmittel mehr vorhanden, wird das Korrektur Bild unseres definierten Schleifbildes gleich sein.
Schauen wir also mal was raus kommt!
Unsere Probanden:
eine Auswahl an Pads der Firma Rot/weiß,
Das Cairbon CB33
Menzerna Pasten 2500 / 4000 Kam nicht zum Einsatz
Kovax Schleifsystem schwarz (3000)
Zuerst ein mal wurden gleiche Bedingungen fest gelegt. Um die Variable "Schleifwirkung" miteinander vergleichen zu können mussten alle anderen Variablen unsere Poliergleichung vorgegeben, also zu Konstanten gemacht werden. Alles was den Abtrag beeinflusst musste feststehen um das Ergebnis vom Pad mit oder ohne Paste abhängig machen zu können. Natürlich erst ein mal die gleiche Fläche, hier auf 40x40 festgelegt. Dazu die Drehzahl von 1500 U/min. Druck bei diesem Versuch sollte ca. 4kg betragen. Vorschubgeschwindigkeit 3cm/Sekunde. Verarbeitet mit meiner Makita Rotationsmaschine. 3 Kreuzzüge.
Die Vergleichbare "Beschädigung" Erzeugte unser 3000der Schliff des Kovax Systems aus. Dazu wurde 5 mal über die ganze Fläche hin und her gefahren mit gleichem Druck auf beiden Flächen. Nach jedem Zug wurde das Schleifpad ausgeklopft.
Danach wurde mittig abgeklebt. Der Dünne Klebestreifen diente der strikten Trennung und wurde dann noch, des spritzens wegen, um einen breiten, welche ich von der einen Seite zu anderen wechselte, erweitert um auch ordentlich bis ans Klebeband fahren zu können, ohne dabei auf die andere Seite zu kommen.
Der erste Proband war das Weiche blaue Pad von "Rot/Weiß" Ordentlich mit Wasser besprühen. Dann unter genannten Bedingungen 3 Kreuzstriche gefahren.
Danach die Seite mit dem Cairbon CB33. 4x5 Cent große Kleckse auf das Pad. Ebenfalls wie oben beschrieben sollte der Versuch gestartet werden.
Wie man an der Verformung des Pads sehen kann wurde auch hier mit dem genannten Druck gearbeitet.
Nach dem ersten Kreuzstrich hörte ich erst ein mal auf um das Ergebnis von Pad mit Wasser rechts (3 Kreuzstriche), im Vergleich von Pad mit CB33 (1 Kreuzstrich) zu vergleichen.
Die Korrekturwirkung vom CB33 schon nach nur einem Kreuzstrich war Erfahrungsgemäß beachtlich und zeichnete sich deutlich von der des Pads mit Wasser ab welches wie gesagt schon 3 Kreuzstriche hinter sich hatte.
Nach 2 weiteren Kreuzstrichen wurde das Ergebnis noch deutlicher. Das Cairbon CB33 schaffte den 3000der schliff fast komplett zu entfernen im Vergleich zum Pad alleine welches im Vergleich zum abgeklebten Originalschliff keine wirklichen Korrektureigenschaften unter den genannten Bedingungen zeigte.
Damit sollte bewiesen sein das dass Pad einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Schleifwirkung hat. Vergleichbare Schleifwirkungen wie zum Beispiel vom Dodo Lime Prime, Menzerna 4000, dem neuen definitive Preclenaer, Meguiars 205 etc sollten also nicht mehr in Frage gestellt werden können.
Solltet ihr mit eurem weichen Pad leichte Waschgebrauchsspuren weg bekommen ist die Paste also abrasiv.
Ich beließ den alten nicht korrigierten Teil und bereitete einen neuen Testschliff vor. Hier sollte nun die schleifkraft eines Harten Pads ohne Paste, also nur mit Wasser, im Vergleich zu einer Paste, aufgezeigt werden, welche schon 3 Kreuzstriche hinter sich hat. Dabei konnte die Wasserpadseite rechts zeigen wie sie mit einem neuen und einem bereits abgeschwächten 3000der schliff zurecht kommen würde.
hier kamen folgende Testbedingungen zum Einsatz:
Definierter 3000 Schliff
Abgeschwächter 3000 schliff
40x40cm Fläche
2cm/sek Vorschub
5-6kg Druck
1500 U/min Makita Rotationsmaschine
3 Kreuzstriche
Also ran an den Speck...äh das Wasser!
Auf der linken Seite fuhr ich die Paste 3 Kreuzstriche um erst ein mal die Paste wie im Thema um das durchfahren der Menzerna Pasten vor zu bereiten. Man sieht nun schon den dickeren Klebestreifen in der Mitte welcher den Originalen neuen 3000 der Schliff auf der Wasserseite abdeckte sowie den bereits korrgierten mit dem weichen Pad.
Natürlich entfernten die 3 Züge Menzerna 2500 einfach den 3000 ender Schliff. Ebenfalls sieht man gut das dass Harte Pad schon etwas mehr am 3000 schliff rumknabberte. Im Anbetracht dazu was die schleifpaste aber Leistet voll und ganz auch hier zu vernachlässigen.
Es stand aber auch außer Frage ob ein Pad mit einer Feinschleifpaste besser korregiert als das gleiche Pad mit Wasser. Viel mehr interessierte uns ja wie viel Einfluss die 3 Kreuzstriche gefahrene Paste im Vergleich zum Pad alleine funktioniert.
Also Klebestreifen wieder drüber und noch 2 Kreuzstriche über die bereits mit Wasser Pad gefahrene Seite. Ebenfalls wie oben beschrieben.
Und weil wir ja erst insgesamt 5 Kreuzstriche gefahren sind, noch ein mal 2 über die Mitte drüber!
Zack! Passt!
Alles in allem hat mir der Test bestätigt das das Pad bei allen Anwendungen einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Schleifwirkung hatte wenn kein Schleifmittel genutzt wird. Dies lässt nur den Schluss zu das dass Pad auch weiterhin nur den druck bestimmt, welchen man auf das Schleifmittel weiter geben kann.
Das im Cairbon CB33 Schleifstoffe enthalten sind sollte damit bestätigt sein, ebenso das noch schleifmittel in der Menzerna 2500 nachweisbar wirken selbst wenn sie schon 3 bzw. 5 Kreuzstriche hinter sich hat.
Danke fürs lesen.