So, auch hierzu mal ein Fazit.
Nach einer kurzen Frühlingsvorbereitung (Waschen, Kneten, waschen) mal mit dem Flowey Racing Wax gearbeitet. Normalerweise benutze ich nach der Wäsche den Chemical Guys Pro / P40 Detailer, unverdünnt.
Die Erwartungen waren also schon recht gross, da ich mit dem P40 Detailer bis dato eigentlich extrem zufrieden war.
Das ich mit dem Racing Wax keinen Fehlgriff gemacht habe, war mir aber eigentlich schon nach den hier geposteten Tests relativ klar. Kann man sich immer drauf verlassen, an dieser Stelle also auch mal ein dickes Danke an die unermüdlichen Tester, welche hier ihre Erfahrungen in Wort und Bild niederschreiben.
Der Chemical Guys Pro / P40 Detailer hat natürlich nach wie vor seinen Daseinszweck. Aber das Flowey Racing Wax hat ihn zumindest als letzten Gang nach der Wäsche abgelöst definitiv abgelöst. Warum? Erklären eigentlich schon die vorangegangen Tests, aber nochmal von mir:
Das Wetter war für sowas eher suboptimal - 7°C , Wind, feiner Nieselregen. Ganz toll.
Aber hilft ja nix.
Nach dem letzten Waschgang standesgemäss mit dem Orange Babies Drying Towel getrocknet, dann mal das Flowey Racing Wax und ein paar Meguiars Supreme Shine Microfasertücher rausgekramt. Alles direkt in der Waschbox - ich fahre grundsätzlich zwischen 6 und 7 Uhr morgens waschen, da hab ich meine Ruhe und es stört keinen, wenn ich mich da für 2-3 Stunden in der Box fast häuslich einrichte.
Erstmal gut geschüttelt, ein paar Sprühstösse auf ein gefaltetes Tuch gegeben, gefreut, das es nicht stinkt und dann ein mächtig langes Gesicht gemacht: Der Wind hatte gedreht und blies mir die ganze Zeit den Nieselregen aufs Autoheck. Weiter vorfahren war nicht drin, dann wäre das andere Ende nass geworden. Ausserdem war das Orange Babies Drying Towel schon recht nass, so das hin - und herfahren und noch 2x abtrocknen nicht drin war. Man sollte aber auch wirklich auf das Tuch sprühen und nicht auf den Lack. Da die Konsistenz irgendwo zwischen Wasser und Öl liegt, der Sprühkopf deshalb auch nicht fein zerstäubt sondern eher Tropfen in jeder Grösse produziert, ist genaues sprühen recht schwer. Macht aber nix - aufs Tuch sprühen hat den Vorteil, das man dieses nach und nach sättigt und dort dann nur nachsprüht, wenns nötig ist. Prima für ein sparsames arbeiten.
Also in Gedanke schon mal mit Streifenbildung und Schlieren gerechnet und geflucht, das ich keine 3 Arme habe - einen zum trockenwischen, einen für das Tuch mit dem Wachs und einen zum nachwischen.
Da mir das motzen aber weder einen dritten Arm noch besseres Wetter beschert hat, musste das Wachsauftrag-Tuch mit der Rückseite als Trockentuch herhalten, das ging soweit ganz gut. Trocknen, wenden, auftragen, nachwischen mit dem anderen Arm.
Nach der ca der hälfte des Hecks ist mir aufgefallen, das man in der Tat mit dem Flowey Racing Wax nichts falsch machen kann: Wie William schon schrieb, ist es vollkommen egal, wie viel man auf das Tuch sprüht - man kann nicht zuviel auftragen, das auspolieren (auspolieren trifft es eigentlich nicht wirklich - gründlich nachwischen schon eher. Wirklich einfach.) wird weder schwerer noch dauert es länger. Auch lässt sich das ganze sehr sparsam anwenden - habe zu Anfang auf das trockene Tuch 3 Sprühstösse gegeben, danach immer nur noch mal einen. 2 Sprühstösse haben ohne weiteres für das Dach gereicht, auf der Motorhaube hab ich dann mit dem mittlerweile recht gesättigten Tuch nur einen gebraucht, vermutlich hätte gar keiner auch gereicht. Zuviel auftragen belastet also nur eines: Den Geldbeutel.
Auch gabs nicht wirklich einen Unterschied, ob ich mit der lang - oder kurzflorigen Seite des Microfasertuchs abtrage. Manche Produkte mögen ja lieber das eine oder das andere, hier jedoch auch wieder mal: alles easy. Fast schon enttäuschend, das es noch nichts zum meckern gab.
Das andere positive: Da ich nicht ganz vermeiden konnte, das es trotzdem auf den Lack regnet, hab ich mir das ganze mal genauer angeguckt. Keine Schlieren, keine Streifen, kein erschwertes abtragen, keine Probleme beim auftragen, kein streifiger Auftrag, alles 100%ig gedeckt. Mit der tollen Erkenntnis, das auch ein klein wenig Feuchtigkeit und hohe Luftfeuchtigkeit gar kein Problem darstellt, gings dann deutlich enstpannter vorwärts.
Unlackierte Kunststoffteile, die hinteren Seitenscheiben samt Rahmen, alles wurde grosszügig behandelt. Auch alles kein Problem - hinterlässt weder auf Kunstoffteilen, Gummi noch auf Glas Schlieren oder Rückstände. Wirklich alles easy
Glanz und Lackglätte sind auch sehr überzeugend, das Beading und Sheeting ebenfalls. Der Glanz ist aber, wie auch schon gesagt, eher hart wie der einer Versiegelung, kein samtweicher Wachsglanz. Stellt meinen Chemical Guys Pro / P40 Detailer in jeder Hinsicht locker in den Schatten. Klar, Wachs ist Wachs, Detailer ist Detailer. Aber der Riesenpluspunkt ist: Es macht genauso viel bzw wenig arbeit wie ein Detailer - auftragen, abwischen, fertig. Egal, ob Lack, Kunststoff, Glas oder Gummi.
Auf Kunststoff gibts sogar einen feinen, matten seidenglanz. Dunkelt auch leicht nach. Wenn die Kunststoffe einen guten Grundpflegezustand haben, könnte man hier sogar auf spezielle Kunststoffpflegemittel verzichten und einfach mit dem Racing Wax arbeiten. Dann sollte man aber im Hinterkopf behalten, das vor dem auftragen einer Kunststoffpflege das Teil noch mal mit einem All Purpose Cleaner oder ähnlichem vorgereinigt werden muss, um auch die letzten Wachsrückstände zu entfernen. Speziell bei Kunststoffen mit einer Struktur oder recht rauhen Oberfläche kann das dann in ein wenig arbeit ausarten, mindestens einen Pinsel sollte man dann einplanen.
Kann man wirklich nach jeder Wäsche ganz einfach nachlegen. Und so werde ich es auch weiterhin handhaben. Standzeit bleibt abzuwarten - aber wenn es 2 Wochen hält, reicht es im Grunde aus - spätestens dann ist die nächste Wäsche fällig und man kann ohne viel Aufwand nachlegen.
Alles in allem ein super Produkt.
+ einfache Anwendung - hier was fasch zu machen geht wirklich nur mutwillig
+ weder Temperatur - noch Feuchtigkeitsanfällig beim auf- und abtragen
+ ziemlich sparsam zu verarbeiten
+ stinkt nicht
+ hinterlässt keine Spuren auf Glas, Gummi und Kunststoff
+ mit oben genannten Einschränkungen auch Übergangsweise als Kunststoffpflege nutzbar
+ lässt sich sparsam verarbeiten
+ Preis für das gebotene mehr als in Ordnung
- das einzige, was ich negativ ankreiden könnte, wäre der Sprühkopf - solange man auf ein Tuch sprüht, ist aber auch das vollkommen egal