Leder im Fahrzeugbereich. Ich will und kann hier keine komplette Auflistung der verwendete Lederarten und Varianten auflisten oder erklären. Es soll hier etwas Wissen und Verständnis für das Produkt Leder im Auto an sich vermittelt werden.
Leder im Auto hat ein lange Tradition, zu Anfang der automobilen Bewegung gab es ausschließlich Lederbezüge, auch heute wird Leder im Auto gern dazu bestellt. Es gilt als nahezu Pflege unkritisch und sieht wertig aus.. Heute werden an die Lederoberflächen hohe Anforderungen gestellt, der Autofahrer/in von heute will kaum bis wenig mit der Pflege des Leders "belastet" werden. Das Leder soll sich einfach abwischen lassen, soll keine Wasserränder/Flecken haben usw. Einige Fahrzeughersteller haben ihr Leder deswegen mit einer dünnen "Lackschicht" überzogen. Diese lässt sich leicht abwischen und ist gegen Wasserränder etc. geschützt, der Nachteil dabei, die Pflegemittel durchdringen diese Schicht in der Regel nicht. Bildlich gesprochen ist das ungefähr so, also würde man auf seiner Gesichtshaut Frischhaltefolie aufbringen und darauf immer die Feuchtigkeitscreme auftragen. Wie viel der Creme würde bis in die Haut einziehen können? Ist jetzt sehr bildlich gesprochen, lässt sich so aber gut nachvollziehen. Der Daumentest offenbart den etwaigen Handlungsbedarf, denn ein vermeidlich gepflegtes Leder zeigt so wunderbar ob es noch genährt ist oder schon zu trocken. Daumentest bedeutet das man an einer Stelle im Leder mit dem Daumen oder Zeigefinger eindrückt , dann den Finger schnell zurückziehen und schauen wie schnell sich die Druckstelle zurückbildet und ob es von der Druckstelle ausgehende Risse/Falten gibt.
Leder ist ein Naturprodukt, diese entwickelt mit der Zeit eine eigene Patina/Faltenbildung, das ist ganz normal. Man unterscheidet bei der Lederpflege 2 Zustände, trockenes Leder und noch genährtes Leder. Defektes Leder lass ich jetzt mal aussen vor.
Bei trockenen Leder, arbeitet man in der Regel mit Ölen, die tief in das Leder eindringen und es wieder geschmeidig machen, bei noch genährten Leder reicht im Grunde eine Ledermilch die auf der Oberfläche bzw. in der obersten Schicht wirkt. Hat man nun eins der zuvor angesprochenen Leder mit dem "Schutzlack", kann nicht jede Ledermilch durch diese Oberfläche durchdringen, man wischt diese quasi nutzlos wieder ab. Es gibt Anleitungen, z.B. für den Audi TT, in denen die werksneuen Sitze mit der Lexol Lederseife komplett vorgereinigt werden und dann mit dem Lexol Conditoner nachbehandelt werden, dadurch wir das Leder weicher und nimmt auch die Lederpflege viel besser auf, mit dem Nachteil das jeder Tropfen Wasser einen Rand erzeugt. Das kann man z.B. mit einer Lederversiegelung umgehen und gewährleistet damit auch die nachfolgende Pflege. Diesen Aufwand betreiben jedoch die Wenigsten.
Bei Lederlenkrädern und Schaltknäufen verhält es sich noch ein wenig anders, hier greifen noch andere Faktoren, zum einen die höhere mechanische Belastung zum anderen der Handschweiß und Körper Öle/Fette. Diese verkleben mit der Zeit die Kapillare des Leders und das Leder wird durch Ablagerung speckig und stumpf .. oder auch speckig glänzend. Da kann es im schlimmsten Fall so sein , das wenn das Leder schon abbröckelt, man mit den "normalen" Pflegemitteln nichts mehr machen kann. Da muss man dann eine andere Art der Pflege/Reparatur angehen. Darauf gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein.
Ein Lederöl dringt im Normalfall auch durch die Schutzschicht und nährt somit das Leder auch in der Tiefe, wobei eine Milch das nicht in jedem Fall macht.
Hier stehen auch Infos: https://www.jahn-lederwaren.de/content/infoseiten