Hallo miteinander,
Ihr habt hier eine tolle Idee, ein Verzeichnis der Lackhärte aller Hersteller und Modelle aufzustellen. Eine Mega Aufgabe bei ungefähr 30 Herstellen und über 2000 Modellen und jedes Jahr kommen einige hinzu .....
Ich habe Eure Tabelle leider noch nicht gefunden, vielleicht liegts daran das ich lange nicht mehr online war im Forum.
Vielleicht schickt mir mal jemand einen Link zum gucken.
Aber zurück zum Thema,
wie Ihr wisst bin ich auch Sachverständiger für Fahrzeuglackierungen und habe deshalb schon einige Gutachten auch zum Thema Lackhärte erstellt.
Das ist gar nicht so einfach wie Ihr es hier darstellt. Lackhärte ist nicht gleich Lackhärte ....
Da wäre der Kunde der behauptet sein Lack wäre zu weich weil ja schon viele Waschkratzer zu sehen sind.
Das ist nicht unbedingt richtig, denn Der Lack ist chemisch völlig ausgehärtet aber durch Zusätze elastifiziert worden, um Steinschläge zu vermeiden. Ein Lack kann nicht Hart im Sinne von Kratzunempfindlich und elastisch gleichzeitig sein.
Dieses muss man erst einmal verinnerlichen.
Wie kann man denn diese Härte feststellen oder Prüfen ?
Da wäre der berühmte Druck mit dem Fingernagel auf dem Lack. Ein leichter Kratzer welcher mit einfachem Polieren verschwindet
deutet auf unelastischen Lack mit genügender Härte hin
Wenn der leichte Kratzer eine leichte Vertiefung hervorruft, welche nach gut 5 Minuten wieder teilweise verschwindet ist der LAck Hart aber leicht elastisch. Erst wenn die leichte Vertiefung nicht mehr verschwindet istz der Lack als nicht sehr Hart anzusehen
Aber die Begriffe genügend Hart oder nicht sehr Hart sind verdammt schwammig und nicht vergleichbar.
Deshalb gibt es genormte DIN-ISO Tests welche verwendet werden um genau dieses Problem zu erfassen und auch zu vergleichen.
Da wäre der Buchholz Eindruckprüftest zu erwähnen, hier wird ein definiertes Gewicht von etwa 500 g mit einer scharfen runden Scheibe mit festem Durchmesser etwa 30 Sek. auf den Lack aufgelegt danach 30 Sek. gewartet, damit die entstandene leichte Vertiefung sich wieder teilweise schließen kann und dann mit einem Meßmikroskop die Länge des entstandenen Striches (leichte Vertiefung) durch das Schneiderädchen gemessen. Jetzt hat man einen annähernden Wert für die Härte des Lackes nach Buchholz
da gibt es auch Tabellen wie lang die Vertiefung sein darf oder ab wann der Lack als Weich gilt. (oder elastisch)
Dann gibts da noch den Härtetest nach Wolf-Wilborn. Das gleiche Auflagegewicht von etwa 500g nur hier wird statt einer Schneide ein spitzer Bleistift mit einer definierten Härte z.B B oder HB verwendet. Hier wird geprüft ab welcher Bleistifthärte beim ziehen des Prüfkörpers eine leichte Vertiefung im Lack entsteht. Dann hat der Lack eben die Härte B oder HB immer vorausgesetzt die Vertiefung verschwindet nicht wieder nach etwa 3 Minuten dann war der Lack nur elastisch
Ihr seht das Thema ist sehr interessant und spannend.
Wie habt Ihr denn die Härte geprüft ? interessiert mich mal rein fachlich ?
Vielleicht erstelle ich mal eine kleine Erläuterung wie dieses professionell geprüft wird mit dem Buchholz Prüfgerät ..... mal sehen
Bis denne mal
Euer Franky