Hach, jetzt ist thone mir auch noch zuvorgekommen, Skandal. Also dann entgegen der Bearbeitungsreihenfolge mein Beitrag:
Tag 0:
Nach Verletzungspause und schlechtem Wetter, war es diesen Samstag endlich so weit. thone und ich ergriffen früh morgens um 9 Uhr (geplant war früher, aber ich war leider etwas verspätet ) die Gelegenheit und nahmen unsere Autos unter die Fittiche. Gewaschen hatten wir sie bereits am Tag vorher. Während thone mit All Purpose Cleaner und Spüli den alten Wachsresten an die Wäsche gegangen war, war ich beim Standardprogramm mit normalem Shampoo (Dodo Juice Born to be Mild, 25ml auf 20 Liter durfte ran) geblieben. Ich vertraute darauf, dass sich alle Wachsreste bei der Vorreinigung mit Jeff's Prime verabschieden werden.
Meine Elise stand nach der Wäsche die Nacht über in der Garage, musste aber auch dahin erst gefahren werden. Auch sind bei der Wäsche einige Dreckpickel übrig geblieben, so dass bei mir erst mal eine kurze Runde Kneten mit Zaino Z-18 und Dodo Juice Born Slippy angesagt war. Dabei sind uns ein paar Defekte in meinem Lack aufgefallen, an denen ich dann mal thones 3M Hochglanz-Handpolitur ausprobiert habe. Ein Durchgang mit Meguiars Pad hat hier zu unser beider Erstaunen schon viel gerissen. Zum Glück ging es jedoch nur um kleine Flächen, denn sowohl Zeit- als auch Kraftaufwand sind nicht zu unterschätzen.
Inzwischen war es 9:30 Uhr und endlich konnte es mit dem Prime losgehen. Auf der Flasche steht es soll auf einer kleinen Fläche dünn aufgetragen und dann solange eingearbeitet werden, bis es fast durchsichtig und trocken ist. Nach einer ersten Teststelle zeichnete sich ab, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen würde (spätestens jetzt war ich siegessicher, dass thones 4 Stunden niemals hinhauen würden :D). Dass das Prime ähnlich einer Politur durchgearbeitet werden muss hatte ich so nicht erwartet. Aufgrund der komplexen Oberfläche der Elise ließen wir die DAS6 links liegen, und machten uns mit Applikatoren (thone einen gelben Meguiars Schwamm, ich einen weißen von Swizöl) an die Arbeit.
Obwohl die Elise ein kleines Auto ist und ein Stoffdach hat, waren wir zu zweit über 90 Minuten beschäftigt das Prime einzuarbeiten. Ich weiß nicht ob ich mir alleine drei Stunden Zeit gelassen hätte um ähnlich sorgfältig vorzugehen. Gearbeitet haben wir bei offenem Garagentor. Den Gedanken das Tor zu schließen haben wir schnell verworfen, denn das Prime hat doch einen recht starken Geruch, den wir ohne gute Belüftung nicht so lange aushalten wollten.
So sah das Prime nach dem Auftrage bei mir aus:
Und so bei thone:
Wo hat der Junge nur die Energie her, das Zeug auf der ganzen Fläche bis zur Unsichtbarkeit durchzuarbeiten und das auch noch schneller als ich.
Mit dem Abtrag des Prime haben wir gewartet, bis wir das ganze Auto durch hatten. Dies erschien mir einfacher als ständig zwischen Auf- und Abtragen wechseln zu müssen und es ist auch einfacher die Teilfächend überlappend zu bearbeiten. Es schien das Schwerste war geschafft, denn mit einem Elite ging der Abtrag leicht von der Hand. Das getrocknete Prime ließ sich mühelos entfernen. Es machte teils den Eindruck wie Staub, der lediglich runtergewischt werden musste.
Hier mal der gescheiterte Versuch eines Glamour-Produkt-Shots in dem gelb will sich irgendwie keine rechte Spiegelung finden lassen:
Prime geliftete Orangenhaut, olé:
Als nächtes stand das Jett auf dem Programm. Meiner Erwartung, dass es sich wie ein Detailer auftragen lässt, wurde mit dem ersten Sprühstoß jedoch ein Dämpfer verpasst. Das Jett sprüht nicht schön zerstäubend, sonders spratzt in einem etwas unwirschen Strahl auf den Lack. Wollte ich das Erscheinungsbild näher beschreiben begäbe ich mich hier auf dünnes Eis, deshalb überspringe ich das lieber. Ein Problem, wenn man es denn ein so starke Wort nehmen will, ist das im Grunde auch nur auf vertikalen und kleinen Flächen, da die Dosierbarkeit eben etwas eingeschränkt ist. Die Verarbeitung ist dann aber einem Detailer doch wieder gleich. Aufsprühen, verteilen, gegebenenfalls mit einer trockenen Seite nachwischen, fertig. Arbeitsteilung machte hier keinen Sinn mehr und in etwa einer Viertelstunde war alles geschehen.
Die dramatische Verbesserung der Optik nach Anwendung des Jett, rechts hui links pfui:
Und weil's so schön ist, nochmal in der Totale:
Guck mal da "spiegelt" sich ja was (ne, war der gut öq^):
Die nächste Schicht Jett soll laut Flasche nach einer halben Stunde möglich sein. Wir entschieden uns jedoch es bei einer zu belassen und später noch das Glos aufzutragen. Zeit also uns thones Auto zuzuwenden.
Im Gegensatz zu mir hatte thone bereits bei der Wäsche geknetet. Auf der Anfahrt zu mir hatte er natürlich wieder etwas Dreck aufgesammelt. Mit einem Cobra Super Plush Gold und 25%-iger Chemical Guys Speed Wipe Mischung war dieser schnell gebannt.
Um das Jeffs Acrylic besser einschätzen zu können entschieden wir uns bei dem Clio dazu, was wir bei meinem vergaßen: Wir unterteilten die Motorhaube in 6 Abschnitte um verschiedene Produkte für einen Vergleich aufzutragen. Die Kandidate:
1 Dodo Juice Lime Prime und Blue Velvet
2 Jeffs Prime und Jett
3 Chemical Guys Vertua Bond, Optimum Opti-Seal und Optimum Car Wax
4 Vertua Bond, Finish Kare 1000P und Finish Kare Pink Paste
5 Vertua Bond und Chemical Guys Blitz
6 Vertua Bond und Chemical Guys InstaWax+
Den ersten beiden Abschnitt mit Dodo und Jeffs behandelte thone. Danach griff er zu seiner DAS6 und legte auf dem Cliodach mit dem Jeffs Prime los während ich mich um die verbleibenden Testabschnitte kümmerte. Im direkten Vergleich zu Jeffs Prime fiel auf, wie ungleich anspruchsloser das Vertua Bond sich verhält. Sowohl von Konsistenz als auch Geruch mit Erdbeerjoghurt vergleichbar, lässt sich dieses mit wenig Krafteinsatz zügig verarbeiten und wie von selbst abtragen. Um hier nicht zu weit vom Jeffs abzuschweifen noch schnell die auffäligsten Merkmale der anderen Produkte: Der Abtrag der Finish Kare Produkte geht beinahe unverschämt einfach von der Hand, der Auftrage ist ebenfalls nicht schwer. Der Auftrag der Optimum Produkte ist simpel, sofern man nicht überdosiert, sonst kämpft man mit Schlieren und Wolken, bis der Überstand weg ist; ein Abtrag ist nicht nötig. Sowohl Blitz wie auch InstaWax+ hinterlassen beim Auftrag einen deutlichen Schleier, so dass es super einfach ist zu sehen wo man schon war und wo nicht, der Abtrag ist leicht. Dazu kommt, dass das Blitz riecht wie eine Mischung aus Sonnenmilch und Kokos. Ein Sommerurlaub zum Sprühen. Wir sind gespannt, was Abperlverhalten und Standzeiten bringen werden. Der Abschnitt mit dem Optimum fühlte sich zumindest am glattesten an. Das Jeffs war hier subjektiv leider am wenigsten Glatt. Die anderen vier Bereiche nahmen sich, wenn überhaupt, nicht viel und lagen dazwischen.
Der Auftrag des Prime ging auf dem Clio dank der Maschine deutlich schneller vonstatten ("wie, du bist schon fertig?"). Eventuell ist dies der Grund, warum wir beim Abtrag jedoch zu kämpfen hatten. Grade auf dem Dach tat sich fast nichts (jaja, ich bin ein Jammerlappen, thone ;)). Die Maschine hatte ein Ringmuster hinterlassen, welches sich nur mit erheblichem Kraftaufwand schleppend auspolieren ließ. Ob und wenn ja mit welchem Jeffs Mittel wir uns hier die Arbeit hätten erleichtern können wussten wir nicht. Beim Lime Prime hatte ich mit dem Chemical Guys Synthetic Detailer gute Erfahrungen gemacht, aber wir wussten nicht ob wir die Standzeit beeinflussen, wenn wir zum Glos oder Prime greifen und verzichteten darauf. Irgendwann war jedenfalls auch das Prime wieder runter.
Auch beim Clio war der Auftrag des Jett eine Sache von ein paar Minuten. Wenn die Vorbereitung mit dem Prime erst mal aus dem Weg ist, sollte das Nachlegen von einer Schicht Jeffs z.B. nach dem Waschen also wirklich schnell erledigt sein. Während thone das Jett auftrug, machte ich eine Runde mit dem Glos um mein Auto. Wie erwartet ging das ruck zuck von der Hand. Wie ein richtiger Detailer ließ sich das Glos auch besser dosieren als das Jett.
Zum Verbrauch hat thone ja schon was gesagt. Der war nach zwei Autos wirklich gering. Das hat mich positiv überrascht.
Zum Thema Glanz muss ich mir vielleicht wirklich langsam einen Behindertenausweis zulegen. Ja, unsere Autos und insbesondere der dunkle Clio, glänzten nach dem Jeffs Programm schon. Aber das taten sie auch vorher. Ein "Aha" Effekt hat sich mir jedenfalls nicht eingestellt.
Die Ergebnisse der "Suche nach dem Glanz":
Für dieses Bild war voller Einsatz nötig, ne thone?
Ein bisschen spiegelverkehrte Reflektion hier (grade Flächen sucht man nahezu vergebens):
Etwas Farbe in der Reflektion da:
Und ein wenig dort:
Meine Elise hat echt die undankbarste Form und Farbe für Leute die auf der Suche nach spiegelartigen Ergebnissen sind. Aber dafür fährt sie sich ganz gut, ne thone?
Da die Kunstoffelemente an der Front des Clios schon leicht anfingen auszubleichen, trugen wir am Stoßfänger noch das Finish Kare Top Koat und Chemical Guys New Look Trim Gel und am Grill das Meguiars Endurance High Gloss auf. Einen Unterschied zwischen den Produkten konnten wir nach über einer Stunde nicht sehen, alle führten zu einer sichtbaren Schwärzung des Plastiks und etwas Glanz. Bei künstlicher Beregnung der Stoßstange schienen die Tropfen des Top Koat etwas definierter als am Trim Gel, was ich aber einem Standzeitunterschied unterordnen würde. Hier bin ich gespannt was thone berichten wird.
Und zu guter Letzt gab's für thone noch etwas Chemical Guys Stripper Scent für den Clio, das ihm scheinbar von Tag zu Tag besser gefällt. Mir aber auch. Echt hammer der Duft.
Tag 1:
Regen. Na gut, mache ich das beste draus und gehe mal mit Schirm zu meinem Auto in der Hoffnung Abperlverhalten bestaunen zu können. Und ja, das sieht gar nicht schlecht aus. Auf jeden Fall sieht man, dass was auf dem Lack ist. Schön. Jetzt gilt's zu sehen wie lange es hält.
Damit ihr auch was von den Perlen habt:
Ablaufendes Wasser:
Zwei sich nahestehende Wassertropfen, die nur Freunde bleiben wollen:
Ich hoffe die Entscheidungsträger bereuen jetzt nicht unsere Wahl zu Testkandidaten und danke jedem, der sich die Mühe gemacht hat alles zu lesen. Danke an thone für die Zusammenarbeit, mir hat's Spaß gemacht.
Gruß
Zauberkiste